Schweizer-Verein Helvetia
       Jestetten und Umgebung
 

                    Verein                                                                            

Letzte Änderung dieser Seite:  02.11.2021

    

Geschichte des Schweizer-Vereins Helvetia

     Präsident: Hans Ulrich Keller

       E-Mail: hansulrichkeller@gmail.com

Der Ursprung des Schweizer Vereins Jestetten geht zurück in die Wirren der Kriegs- und Nachkriegsjahre. Vor dieser Zeit, durch den Zollausschuss des Jestetter Zipfels bis 1935 war die wirtschaftliche Verbundenheit mit dem Heimatland sowieso gegeben, bis zum Beginn des Krieges konnte man sich mit der NS-Regierung noch arrangieren. 1945 war eine ganz andere Situation entstanden, denn in Jestetten hatte die französische Besatzungsmacht das Sagen.

Schweizer Staatsbürger wurden zwar nicht evakuiert, doch ansonsten waren sie nicht sonderlich privilegiert, was den Alltag in Jestetten und Umgebung betraf. Sie unterstanden denselben Ausgangs Beschränkungen, der Lebensmittelrationierung, den Requisitionen und den Bestimmungen über Abgaben. Keine sonderliche Hilfe erfuhren sie, wie es schien, von den offiziellen schweizerischen Stellen in Bern.

Auch vom Zollpersonal hüben und drüben war nichts zu erwarten. Der Lohn aus der Arbeit in der Schweiz wurde nur zu 25% in Schweizer Franken ausbezahlt, der Rest in der praktisch wertlosen deutschen Währung. Im allgemeinen durften sie zunächst keine Waren mitnehmen oder nur mit einer sehr umständlich zu erhaltenden Ausfuhrgenehmigung.

Es wurde gemunkelt, dass die Franzosen einen Gebietsabtausch mit der Schweiz planen ! ( Eventuell mit Gegenden aus dem Jura oder Genf) ?  -- Waren nur Gerüchte, niemand weiss etwas Genaues.

Andere Quellen sprechen auch von dem Gebiet Büsingen (bei Schaffhausen).

Um mit diesen Problemen fertig zu werden und um der Besatzungsmacht gegenüber geschlossen als Ansprechpartner auftreten zukönnen, schlug Regierungsrat Mayer aus Eglisau vor, einen Verein zu gründen. So konnte am 10. Februar 1946, mit Einverständnis der örtlichen französischen Kommandantur, die Gründungsversammlung mit immerhin 38 Beteiligten stattfinden. Der Verein entfaltete sogleich eine rege Tätigkeit. Da gab es zunächst ganz praktische Aufgaben zu erledigen. So war z.B. die Spendenverteilung für in notgeratene Landsleute bzw. für dürftige Schweizer zu organisieren. Da mussten Lebensmittel- und sonstige Warenpakete verteilt werden, die an der Grenze abzuholen waren.

Wie jeder deutsche Verein musste auch der Schweizer Verein seine Versammlungen bei den Franzosen anmelden und um Verlängerung der Ausgehzeit nachsuchen, damit die Besucher nach der Veranstaltung nach Hause gehen konnten. Die Sperrzeit galt ja für jeden Einwohner, egal welcher Nationalität. Die Theateraufführungen hatten die Franzosen zu genehmigen. Dazu musste vorher das Textbuch eingereicht werden.  

Damit bei der 1. August-Feier 1947 auch die Schweizer Fahne gehisst werden konnte, bedurfte es einer Sonderbewilligung. Als die genehmigte Feier dann im Jestetter "Löwen" ihren Gang nahm, stürmten französische Militärpersonen den Saal und kontrollierten die Ausweise der Anwesenden. Was war geschehen? Die Vereinsführung hatte vergessen, den örtlichen Kommandanten einzuladen.  

Ein anderes Problem waren die Verluste und Schäden, die Schweizer Staatsangehörigen durch den Krieg oder durch die Währungsreform entstanden waren. Es galt aber auch, die Schulbesuchs-Schwierigkeiten für die Kinder zu lösen, welche die Schulen in der Schweiz benutzten. Das dort zu zahlende Schulgeld gab Anlass für immer neue Verhandlungen. So mussten manche Hürden bewältigt werden, die der damaligen Vereinsführung sicher manche schlaflose Nächte bereitet hat. Aber auch heute kämpfen wir um aktuelle Themen die uns beschäftigen wie z.B. die freiwillige AHV, fragen um den Militärdienst, Einbürgerungsfragen ect.
 

Im unten stehenden Link werden Sie weitergeleitet zur folgenden Seite:

Kriegszeit 1939 bis 1945

und im ersten Viertel der Seite:

Geschichte des Schweizervereins Helvetia

Weitere Details über die  Französichen Besetzung werden aufgeführt.





Aktuelle Situation

Der Schweizer Verein Helvetia Jestetten und Umgebung, zählt heute ca. 86 Mitglieder, die Tendenz ist steigend. Die Mitglieder setzen sich zusammen aus Schweizern vom westlichen Bodensee bis hinauf in den Schwarzwald. Die nächst benachbarten Vereine befinden sich in Freiburg und Tuttlingen. Kontakte zu anderen Schweizer Vereine werden nicht gepflegt. Dazu ist man wohl selbst zu nahe an der Heimat. Allerdings nimmt der Vorstand immer an den Tagungen der Präsidenten der Schweizer Vereine in Deutschland teil. Diese werden jährlich in einer  anderen deutschen Stadt veranstaltet. Hier werden aktuelle Probleme erörtert, der Kontakt mit der Schweizr Botschaft in Bonn gehalten und Resolutionen verfasst. Um die Unkosten während eines Vereinsjahres zu decken, erheben wir einen bescheidenen Jahresbeitrag von € 20.-


Der Schweizerverein Helvetia, Jestetten und Umgebung

ist ordentliches Mitglied in der Auslandschweizer Organisation ASO der Schweiz.

Die ASO informiert die Auslandschweizer über das Geschehen in der Schweiz.

Link zur  ASO