Schweizer-Verein Helvetia
       Jestetten und Umgebung
 

       Aktivität                                                                                 

Letzte Änderung dieser Seite:  02.11.2021

 Themen auf dieser Seite:   - - -  in fogender Reihenfolge:

Verein in  den Kriegswirren 1946

Feste Termine

Vereins-Chronik, 


Aufgaben

Der, wärend der Kriegwirren 1946 gegründete  Verein, machte es sich anfangs zur Aufgabe, die Spenden aus der Schweiz richtig zu verteilen.

Um am Schweizer-Nationalfeiertag, den 1. August, in Deutschland eine Schweizer-Fahne zu hissen, bedurfte es einer Sonderbewilligung der französischen Besatzungsmacht.

Der Verein kümmerte sich u.A. um Schulgeld in der Schweiz, die Probleme der AHV und Militärdienst-Aufgeboten, Einbürgerungs- fragen, usw.

Heute kümmern wir uns um Fragen der AHV, Pensionskassen, Krankenkassen, Versicherungen, Aufenthaltsbewilligungen, Verzollungen, Fahrzeugeinlösungen, Passausstellungen, usw..

Dies unter Berücksichtigung der bilateralen Verträge mit der EU und mit Deutschland.

Feste Termine

für die Zusammenkünfte im Jahr sind:

- Generalversammlung

- Sommerfest

- Ausflug

- Racletteessen, usw.


 


Chronik,  Protokoll Auszüge

Schweizerverein Helvetia

Vorwort

Das sogenannte Zollausschlussgebiet, war Deutsches Hoheitsgebiet im Landkreis Waldshut, grenzte im Norden und Osten direkt an das Schweizer Hoheitsgebiet.


Wegen des komplizierten Grenzverlaufs in dieser Region , wurde das Gebiet des Jestetter Zipfels 1840 zum Zollausschlussgebiet erklärt, was die zu überwachende Grenze von 55 km auf 6 km verkürzte.

Viele Schweizer Bürger kamen durch Heirat oder Erbschaft ins Zollausschlussgebiet und viele waren mit der Landwirtschaft  verbunden, oder als Grenzgänger tätig.



Im Verlaufe des Krieges 1939-45 konnten sie sich nicht besonders beklagen. Allerdings  nach Kriegsende, während der französischen Besatzung, verschlechterte sich ihre privilegierte Lage.  Sie waren grundsätzlich den deutschen Einwohnern gleichgestellt.




Sie mussten sich organisieren.

Um mit diesen Problemen fertig zu werden und um der Besatzungsmacht gegenüber geschlossen als Ansprechpartner auftreten zu können, schlug Rudolf Meier , Kantonsrat und Gemeindepräsident von Eglisau ZH. vor, einen Verein zu gründen.  Das Restaurant "Schlossberg",  "Gasthöfli" genannt, war der Ort der ersten Versammlung.

Für alle, die im Amtshaus damals etwas zu erledigen hatten, bot sich eine Einkehr vor oder nach den amtlichen Geschäften an.


Schon 1864 besaß Ignaz Liebermann den Bierausschank im „Schlossberg“

Das Gasthöfle war ehemals Wohnung der Dienstmannen des „Schloss Jestetten“ in welchem auch die Grafen von Sulz ab 1488 ihren Zweitwohnsitz hatten.

Heute ist im „Schloss“ das Kreis-Pflegeheim installiert.












Vor der Gründung mussten beinahe unlösbare Probleme beiseite geschafft, und viele administrative Vorbereitungen getroffen werden.

Die Besatzungsmacht musste gewonnen werden!

               









   

         Bis schliesslich die Bewilligung eintraf.


Gründungsversammlung, am 03.02.1946  im Restaurant Schlossberg  (Gasthöfli)

Initiator war August Künzli, welcher später auch als Präsident gewählt wurde. Notwendig waren mehrere Eingaben an den hohen Bundesrat in Bern.

Der Schriftverkehr bewegte sich zwischen  - Bern, -  Französischer Besatzungsmacht, -  Schweizer Konsulat, -  Amt für Schweizerische Interessen Baden-Baden ( Office des Intéréts Suisses, pour le Pays de Bade et le Palantinat)  - Landratamt Waldshut und dem - Bürgermeister von Jestetten - hin und her.

Der Amtsschimmel:   Capitain Blum der Besatzungsmacht schreibt folgendes:




Bewilligung Capitain Blum








                                                Widerruf vom Landrat






In diesem „Zirkus“ ging es weiter

38 Gründungsmitglieder fanden sich schliesslich zusammen. Es waren dies ausschliesslich Einwohner  von Jestetten und Lottstetten. Deren Jahrgänge bewegten sich zwischen 1867 und 1924.  (22 bis 79 Jahre)




In den Vorstand wurden gewählt:

Präsident: August Künzli, Kassier: Ernst Meier, Aktuar: Eugen Blattmann.

Als Beisitzer: Johann Krauer und Josef Meier

Gewählte Mitglieder wurden von der Abteilung für „Handel und Volks-Wirtschaftsdepartement“ nach Bern eingeladen.  Die Kosten werden gemeinsam getragen.










Für jede Zusammenkunft musste von der Besetzungsmacht eine Bewilligung eingeholt werden.














Bemerkung:  Die Protokolle von den Jahren 1948, 49, 52 und 53 fehlen leider.

Erste Generalversammlung am 12 Juli 1947

Dort fand die Namensgebung im Gasthaus Löwen, Jestetten statt

„Schweizerverein Helvetia“, Jestetten und Umgebung

Im Bericht ist vermerkt, dass 20 Eingaben, wovon die wichtigste am 01.02.1946 an den hohen Bundesrat in Bern gemacht wurde.

Am 15. Feb. 1946 reiste eine dreiköpfige Delegation nach Bern um zu verhandeln.

Im Berichtsjahr wurden 16 neue Mitglieder aufgenommen. Der Verein zählte zu dieser Zeit 116 Mitglieder.

In den ersten Jahren, bis ca. 1950 war es eine wesentliche Aufgabe des Vereins für die Mitglieder zu sorgen.

Unter anderem mussten Lebensmittelpakete korrekt verteilt werden.

    





 Auch für neue Schuhe sorgte der Verein


 Schuhbestellung beim „Amt für     schweizerische Interessen, Bade-Baden“















Resumé

Im anschliessenden Link sind alle 70 Generalversammlungen in Kurzfassung, und  chronologisch, im *.pdf-Format aufgeführt. (18 Seiten) 

Dieses kann am Schluss abgerufen werden !

Der Autor hatte sich bemüht, alle vorhandenen Protokolle durchzusehen.

Zusammengefasst über alle 70 Generalversammlungen und 74 Jahr Bestehen des Schweizervereins Helvetia kann folgendes gesagt werden:

Die ersten Jahre mussten zur Selbsterhaltung der Menschen investiert werden,  sowie die  Zusicherung der  Lohnzahlungen aus der Schweiz.

In der nachfolgenden Periode konnten grössere Reisen unternommen werden.

Der Kontakt zum schweizerischen Konsulat und der ASO (auslandschweizer Organisation) wurden intensiviert. 

Sorgen bereiteten auch die Einführung der AHV / IV sowie Krankenvesicherungen.

Später verlagerten sich die Schwerpunkte auf die Aufstockung der Vereinskasse.

Dazu wurden von den Mitgliedern grosse Anstrengungen aufgebracht.

Verkaufsstände an verschiedenen Anlässen und Festen halfen zu bemerkenswerten Einnahmen,

welche teilweise auch heute noch bestehen.

 ( Leider bewerten einige Mitglieder das heutige Vermögen nicht entsprechend. )

In jüngerer Zeit wurden Wanderungen bevorzugt.

Mit steigendem Alter, sind Ess-Veranstaltungen, neben kulturellen Ausflügen, im Vordergrund.

Zusammenfassung und Aufzählung aller vorhandenen Protokolle des Schweizerverein Helvetia.  (18 Seiten A4 )


Protokoll Auszüge von 1945 bis 2019      Link



 

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